Forschungsnetzwerke: KMU am Weg zur Innovation unterstützen

  • Forschung und Entwicklung gehören zu den wirksamsten Instrumenten, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Forschungsnetzwerke können KMU Unterstützung bieten, um deren Innovationspotenzial auszuschöpfen. Sei es eine Raumklimaplatte für den Innenausbau, ein Virtual-Reality-Viewer für Computertomographie-Daten oder eine tierversuchsfreie Testmethode für Medizinprodukte – zahlreich Innovationen wie diese stammen von heimischen KMU. Die Fähigkeit zur Innovation macht Unternehmen zukunftsfit. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, gehören Forschung und Entwicklung (F&E) zu den wirksamsten Instrumenten. Besonders für KMU sind dabei mangelnde Qualifikation, Ressourcen und eine fehlende Innovationskultur im Unternehmen die größten Hemmnisse.

Kaum Wissenstransfer bei KMU

  • Bei KMU basieren Innovationen häufig auf informellen Lern- und Erkenntnisprozessen sowie anwendungsnahem Erfahrungswissen. Sie entstehen aus dem normalen Produktionsprozess heraus, häufig in Interaktion mit Kunden und Zulieferern. KMU betreiben für ihre Innovationen weniger F&E. Sie sind verhältnismäßig stärker auf den Zukauf bestehender Lösungen angewiesen und kooperieren seltener mit Forschungseinrichtungen als größere Unternehmen, so die Studie „Innovation und Digitalisierung für die Zukunftsfähigkeit von KMU“ von Austrian Cooperative Research (ACR). In der Regel wirkt sich jedoch ein breiter Wissenstransfer mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen positiv auf die Innovationsleistung von KMU aus. Eine Zusammenarbeit dieser Art ermöglicht den Zugang zu spezialisiertem Wissen und personellen Ressourcen.

Innovationspotenzial der KMU heben

  • Will man Innovationen, muss man sie ermöglichen. Vor allem für KMU ohne eigene F&E gelten ein effektives Innovationsmanagement und eine geeignete Innovationskultur als Erfolgsfaktoren. Dies umfasst die Planung, Organisation und Steuerung der internen Prozesse für die Entwicklung und Verwertung von Innovationen. Zusätzlich müssen Kreativität, Motivation und Teamkooperation in Unternehmen gefördert werden.
    Forschungsnetzwerke und Innovationshubs haben sich zum Ziel gesetzt, heimische KMU mit Innovation, Forschung und Entwicklung zusammenzubringen. Sie stellen Kontakte zu Partnern aus der Forschung her, bieten Zugang zu Fördergeldern und relevantem Know-how. Drei Beispiele dafür:

ACR – Austrian Cooperative Research

  • Von der Wissenschaft zur Wirtschaft, von Leitbetrieben zu KMU und vom internationalen zum österreichischen Innovationssystem – diese dreifache Brückenfunktion möchte die ACR leisten. Sie ist ein Netzwerk von privaten, gemeinnützigen Forschungsinstituten, die Forschung und Entwicklung für Unternehmen betreiben, KMU an Innovationen heranführen, sie in ihren Innovations- und Digitalisierungsbestrebungen unterstützen und ihnen das erforderliche Know-how vermitteln.

Digital Innovation Hubs

  • Im Kontext von Innovation rückt heute zunehmend die Digitalisierung in den Mittelpunkt. Fehlendes Know-how und hohe Innovationskosten sind speziell für KMU hohe Hürden in diesem Bereich. Digital Innovation Hubs (DIH) wollen die Expertise über Digitalisierung aus den Forschungseinrichtungen zu den KMU bringen. Die Unternehmen sollen zielgerichtete Hands-on-Unterstützung bei ihren Digitalisierungsbestrebungen bekommen. Bei den DIH arbeiten Hochschulen, Interessensvertretungen und Unternehmen gemeinsam am digitalen Wandel. In Österreich gibt es folgende Digital Innovation Hubs: den DIH Ost, den DIH West und den Digital Makers Hub. Die DIH-Services für Unternehmen reichen von individuellen Beratungsgesprächen, Coachings und Weiterbildungsangeboten bis hin zu thematischen Vernetzungen von KMU und Forschungseinrichtungen in Arbeitsgruppen.

Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG

  • Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG sieht sich selbst als One-Stop-Shop für wirtschaftsnahe Forschung und Entwicklung in Österreich. Um KMU den Einstieg in eine kontinuierliche Forschungs- und Innovationstätigkeit zu erleichtern und die Qualität der Forschungsprojekte zu heben, stellt die FFG Unternehmen für jede Phase geeignete Förderungen zur Verfügung – von Zuschüssen ab 6.000 Euro (z.B. Projekt.Start) über den Innovationsscheck (10.000 Euro) bis maximal 90.000 Euro für Kleinprojekte.

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